Laut eines Gesetzesentwurfes des Bundesumweltministeriums soll in Zukunft Heizwärme zum überwiegenden Maße aus Solarenergie sowie Biomasse, Erdwärme und Kraft-Wärme-Kopplungen erzeugt werden. Außerdem soll es eine Nutzungspflicht für erneuerbare Energien geben, die bei Missachtung zu Bußgeldern bis zu einer halben Million Euro führen soll. Zu diesem Zweck soll die Förderung der Stromerzeugung durch Solar-, Wind- und Biomasseanlagen ausgebaut werden.
Kaum hat das Bundesministerium für Umwelt unter Umweltminister Gabriel diesen Vorentwurf aufgelegt, gibt es bereits die ersten kritischen Stimmen, sogar aus der Regierungskoalition. Die Nutzungspflicht müsse auf ihren ökologischen und ökonomischen Sinn geprüft werden, da durch entsprechende Förderung erneuerbarer Energien immer höhere Stromkosten entstehen. Als Ausgleich für entstehende Mehrkosten für die Verbraucher müsste an anderer Stelle die Belastung der Bürger reduziert werden, beispielsweise mit einer Reduzierung der Stromsteuer. Somit sollen die Mehrkosten der Stromverbraucher gering gehalten werden.
Noch ist der Vorschlag des Bundesumweltministeriums in der Vorentwurf-Phase. Sobald es etwas Neues gibt, wird das Team von Klimawandel Global darüber berichten.
Australien war bislang ein Mitglied der Achse des Bösen, zumindest wenn man es um die Einstellung zum Klimaschutz ging. Neben den USA ist Australien das einzige Industrieland, das die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zur Reduzierung vehement verweigerte. Unter bem bisherigen Regierungschef Howard wurde der internationale Vertrag vor allem deshalb abgelehnt, weil Entwicklungsländern keine Auflagen gemacht werden.
Doch mit einem Mal soll in Australien eine radikale Kehrtwende beim Klimaschutz vollzogen werden und dies ist auf den Wahlsieg der Labor-Party bei der Parlamentswahl zurückzuführen. Der künftige Premierminister Kevin Rudd kündigte in seiner Siegesrede an, „die alten Grabenkämpfe zwischen der Wirtschaft und der Umwelt zu beenden“. Den Klimaschutz erklärte Rudd sogleich zum zentralen Thema seiner Poltik. Eine Ratifizierung des Kyoto-Protokolls steht genauso auf dem Programm wie eine Teilnahme an der Klimaschutzkonferenz auf Bali im Dezember, bei der über ein Nachfolgeprorgamm der Beschlüsse in Kyoto verhandelt wird.
Arnold Schwarzenegger – gemeinhin auch als Gouvernator bekannt – prescht in Sachen Klimaschutz vor und verärgert so die Regierung Bush. Dise wünscht jedoch keine Alleingänge beim Klimaschutz. Die Anträge des Bundesstaat Kalifornien und 16 andere US-Bundesstaaten, eigene Grenzwerte für den CO2 Ausstoß von Autos festlegen, wurde durch die amerikanische Umweltbehörde abgewiesen.
Die Begründung der Umweltschutzbehörde lautet es müsse Einheitlichkeit in Sachen Klimaschutz in den USA geben. Die Regierung rund um George W. Bush strebt einenationale Lösung an und will verhindern, dass ein Gesetztes-Flickenteppich einzelner Bundesstaaten entsteht.
Wie so oft haben solche Meldungen aus den USA einen sehr faden Beigeschmack. Die latente Angst etwas an Wohlstand zu Gunsten des Klimaschutzes einbüßen zu müssen, ist offensichtlich tief im amerikanischen Volk verankert.
Dass der Ausstieg aus der Kernenergie eine politisch wacklige Angelegenheit werden sollte, prophezeiten nicht wenige bereits beim Beschluss der rot-grünen Regierung in deren erster Legislaturperiode. Man kann sich leicht vorstellen, dass eine eher atom-freundliche und nicht unrealistische schwarz-gelbe Bundesregierung ab 2009 einen Ausstieg vom Ausstieg auf ihre Agenda schreiben wird. Und falls sie dies nicht selber vollzieht, wird die hiesige Energie-Lobby im Hintergrund Druck machen und längere Laufzeiten für die alternden Atommeiler herausschlagen.
Der Neubau von großen Atomreaktoren wäre damit zwar noch lange nicht durchsetzungsfähig, aber ein paar Schuhnummern kleiner könnte die Nutzung der Kraft des atomaren Zerfalls zu einer Renaissance der Nutzung der Kernenergie in Deutschland führen. Statt eines großen Reaktors setzt die hierfür federführende Temme AG auf im Erdboden eingegrabene Mini-Atromkraftwerke in der Dimension 3×3 Meter. Wie das funktionieren soll, erklärt folgender Artikel auf heise.de.
Möglich wird das nicht durch eine geringere Reaktorgröße, sondern im Grunde durch das gänzliche Fehlen eines Reaktors. Stattdessen nutzen die Kraftwerke die Abwärme des natürlichen Zerfalls eines radioaktiven Isotops zur Energiegewinnung – und sind damit nicht einmal auf einen bestimmten Typ festgelegt, sondern können sich ganz nach beispielsweise logistischen Faktoren richten.
Quelle: heise.de
Da die Atomkraft weiterhin viele Gegner in Deutschland hat, sollen solche Kraftwerke nur außerhalb von Ballungszentren im Boden verbuddelt werden, damit gar nicht erst genügend Unterschriften von Gegnern gesammelt werden können.
Weiter im Text zur Gefahr von Katastrophen:
Der größte Sicherheits-Nachteil des Kraftwerk-Konzepts ist rein statistischer Natur: So plant die Temme AG eine dreistellige Anzahl solcher Kraftwerke über Deutschland verteilt – und erhöht damit die Chance auf den Ausfall eines der Kraftwerke, woraus Temme auch gar keinen Hehl macht. „Aber sie müssen bedenken, dass unsere Anlagen im Vergleich zu einem großen Kernkraftwerk potentiell nur ein sehr viel kleineres Gebiet bedrohen.“
Quelle: heise.de
Na prima, das soll also ein Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sein? Im Falle der Fälle ist ja schließlich alles nur halb so schlimm, weil ein Mini-AKW ja auch einen Mini-Super-GAU verursachen kann? Wieviele der Dinger (sofern sie denn gebaut werden), müssen eine atomare Verseuchung des Umlandes verursachen, damit es tragisch wird? Das Ganze stinkt irgendwie zum Himmel und der Protest der Atomkraft-Gegner lässt sicher nicht lange auf sich warten.
Dieser Tage wird der Fall des geplanten Kohlekraftwerks in Hamburg Moorburg in vielen Medien thematisiert. Es steht fast fest, dass das neue Kohlekraftwerk trotz massiver Proteste und Widerstände dennoch gebaut wird. Während die CDU damit relativ wenig Probleme haben wird, bedeutet der Bau für die regierenden Gründen jedoch, dass sie potenziell an Glaubwürdigkeit verlieren könnten. Die Wähler könnten dies als Wortbruch interpretieren.
Dabei haben die Grünen an dieser Misere selber Schuld. Während ihres Wahlkampfes gingen sie relativ aggressiv vor und kämpften mit Plakatsprüchen wie etwa „Kohle von Beust“. Die Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk wird sich nun aber eingestehen müssen, dass sie die Genehmigung des Kohlekraftwerks Moorburg nicht aufhalten konnte.
Es bleibt abzuwarten, wie die Wähler und Bürger in Hamburg auf die nicht gehaltenen Wahlversprechen reagieren werden. Auch die Geduld der Grünen Basis könnte irgendwann erschöpft sein.
Deutschland hat die im Kyoto-Protokoll festgelegten Ziele zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen vorzeitig erfüllt. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge sind die CO2-Emissionen in Deutschland im Jahr 2007 im Vergleich zu 1990 um 22,4 Prozent gesunken. Das Blatt bezieht sich auf Daten aus dem „nationalen Treibhausgasinventar“-Bericht der Regierung.
Der Ausbau von erneuerbaren Energien spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Hauptgründe für diese vermeintlich positive Entwicklung sind vor allem der milde Winter 2006/2007 sowie statistische Effekte.
Demnach hat die Erhöhung der Mehrwertsteuer zum Jahreswechsel 06/07 viele Bundesbürger animiert, Heizöl noch vorher einzukaufen. Da die Berechnung der Emissionen auf der Menge der eingesetzten Brennstoffe basiert, haben sich diese Käufe in der CO2-Bilanz des Jahres 2006 niedergeschlagen. Weitere Einsparungen stammen aus privaten Haushalten, welche durch ein seit Jahren bewussteres Heizverhalten deutlich zur CO2-Reduktion beitragen; ähnliche Entwicklungen sind im Strassenverkehr zu beobachten. Die Ursache hierfür liegt nicht in steigender Energieeffizienz begründet, vielmehr sind steigende Rohstoffpreise für den Rückgang verantwortlich.
Die deutschen Kraftwerke hingegen haben 2007 sogar mehr CO2 emitiert als im Vorjahr. Gestiegene Gaspreise ließen sie vermehrt auf Kohle als Brennstoff ausweichen. Auch wurden zeitweise bis zu fünf Atomkraftwerke vom Netz genommen, der drohende Energieengpass musste dann mit Kohlekraftwerken überbrückt werden.
Für das laufende Jahr rechnen Experten mit einer etwas schlechteren CO2-Bilanz als 2007, doch sollen auch heuer die Kyoto-Vorgaben knapp eingehalten werden.
Eine deutlich größere Hürde wird das Ziel der Bundesregierung, eine Reduktion des CO2-Ausstoß um 40 Prozent bis 2020 zu verwirklichen. Der Schlüssel zum Erfolg dazu liegt vermutlich fernab jeglicher statistischen Effekte.
Einer Branchenprognose des Bundesverbands für Erneuerbare Energie (BEE) zufolge wird im Jahr 2020 deutschlandweit 47 Prozent der Stromversorgung regenerativen Ursprungs sein. Voraussetzung hierfür ist der von Experten aus Wirtschaft und Industrie erwartete Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien nebst der Weiterentwicklung entsprechender gesetzlicher Bestimmungen.
Die Bundesregierung geht im Vergleich zu dieser optimistischen Einschätzung von lediglich 30 Prozent Nutzung von erneuerbarern Energien bis 2020 aus.
Jährlich können so 22 Milliarden Euro bei Brennstoffimporten eingespart werden. Der landesweite CO2-Ausstoß geht um 200 Milionen Tonnen pro Jahr zurück. Die Versorgungssicherheit Deutschlands sei bei einer solchen Entwicklung aber auf jeden Fall gewährleistet „Energie aus Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Geothermie wird 2020 das prägende Element unserer Stromversorgung sein. Herkömmliche Kraftwerke ergänzen dieses Angebot nur noch bei Bedarf, Brennstoffimporte und CO2-Emissionen werden entsprechend reduziert.“, so Dietmar Schütz, Präsident des BEE.
Als positiver „Nebeneffekt“ soll eine Vielzahl von Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien entstehen. Etwa 250.000 neue Stellen stehen in diesem Fall für qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung.
In Expertenkreisen gilt diese optimistische Einschätzung des BEE durchaus als realistisch. Bisher wurden die Prognosen der Branche regelmäßig übertroffen. 2020 wissen wir mehr, bis dahin gilt: Ärmel hochkrempeln und Machen!
Die Ereignisse in Japan überschlagen sich. Erst erschüttert ein gewaltiges Erdbeben das Inselreich im Pazifik und nun muss die Bevölkerung auch noch die Katastrophe in der Katastrophe ertragen.
Als wären Erdbeben und Tsunami nicht schon genug. Nach einer Explosion im Kernkraftwerk Fukushima droht jetzt wohlmöglich auch noch der atomare Super GAU. Eine mangelhafte Informationspolitik hinterlässt nicht nur bei der japanischen Bevölkerung Unsicherheit. Fest steht nur, dass durch die Explosionen in dem Kernkraftwerk aber im schlimmsten Fall in zwei Reaktoren die Kernschmelze droht.
Anhand der aktullen Krisensituation entbrennt auch in Deutschland wieder eine wichtige Debatte, um die Gültigkeit und vor allem Sicherheit von Atomkraftwerken.
Aktuell: Atomkraft in Deutschland
Als Konsequenz der Atomkatastrophe in Japan will die Bundeskanzlerin wohl die im vorigen Jahr in Deutschland beschlossene Verlängerung der Atomlaufzeiten aussetzen. Das dürfte viele Atomkraft-Gegner und Klimaschützer freuen.
Was ist Atomkraft?
Bei der Atomkraftgewinnung werden aus radioaktiven Rohstoffen wie zum Beispiel Uran, elektrische und thermische Energien gewonnen. Diese werden in den Atomkraftwerken aufbereitet.
Warum überhaupt Atomkraft?
Auf Grund des großen Energiepotentials von radioaktiven Substanzen weist Atomkraft eine sehr hohe Ausbeute an Energie auf.
Gefahr und Sicherheit
Es sollte weitgehend bekannt sein, dass Menschen und Tiere, die sich atomarer Strahlung aussetzen, auch großer Gefahr aussetzen. Deshalb gibt es für die Atomkraftwerke sehr hohe Sicherheitsstandards.
Wie der aktuelle Fall in Japan zeigt, gab es schon früher Störungen und betreibliche Ungereimtheiten beim Fukushima Atomkraftwerkbetreiber TEPCO.
Atomkraftwerk: Dafür oder Dagegen?
Gerade heute stehen Kernkraftwerke wieder im Mittelpunkt der öffentlichen und medialen Aufmerksamkeit. Dabei wird eine lebendige Diskusion mit Argumenten für und gegen die Nutzung bzw. den Ausbau von Atomkraftwerken gibt.
Pro Atomkraftwerk:
Energiebilanz ist enorm
Keine CO2 Produktion bei Energiegewinnung
Abhänigkeit vom russischen Gas ohne Atomkraftwerke
Verlust von Arbeitsplätzen bei Abschaffung
Deutsche Atomkraftwerke gelten als sicher
Contra Atomkraftwerk:
Sicherheit ist nie garantiert (siehe Japan)
Uranabbau verwüstet Landschaft und vernichtet Vegetation
Abhänigkeit vom russischen Uran
Bau dauert Jahrzehnte und kostendeckende Produktion ist fraglich
Endgültige Entsorgung des Atommülls ist nicht Sichergestellt.
Fazit: Aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht spricht nur wenig für die Nutzung der Atomkraft. Ökostrom könnte sich zu einer zuverlässigeren Alternative entwickeln.
Die folgenden Videos zeigen noch einmal die Ereignisse in Fukushima und lassen Experten zu Wort kommen:
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