Balkonsolar – lohnt sich das

Solar hat schon jeder einmal gehört. Das ist gut für die Umwelt und spart eine Menge Stromkosten.
Aber was ist Balkonsolar?
Balkonsolar ist das flexibel einsetzbare Gegenstück zu der festen Solaranlage auf dem Dach. Balkonsolar ist günstig und sehr einfach anzuwenden. Es kann die eigenen Stromkosten im Jahr um 50-100 Euro senken. Die ganze Anlage hat sich schon nach ca. 10 Jahren rentiert. Es lohnt sich also wirklich, sich einmal etwas genauer darüber zu informieren.

Zuerst einmal, bevor man sich eine solche Anlage zulegt, sollte man genau im Mietvertrag überprüfen, ob man überhaupt eine solche Anlage installieren darf, in der Regel stellt das aber kein Problem dar, denn eine solche Balkonsolar Anlage ist steckerfertig und wird nicht fest installiert.

Funktion einer Balkonsolar Anlage

Eine solche Anlage besteht aus nur einem Photovoltaik Modul, welches eine Leistung von ca. 200 bis 1000 Watt hat. Diese Modul benötigt auf der Rückseite immer einen Wechselrichter, der den Gleichstrom, den die Anlage erzeugt, in Wechselstrom um, denn alle handelsüblichen Elektro Haushaltsgeräte arbeiten ausschließlich mit Wechselstrom. Auch die Installation ist denkbar einfach, denn es muss lediglich das Kabel vom Wechselrichter mit einem Netzkabel welches einen Stecker hat, verbinden. Dann kann man das Photovoltaik Modul ganz einfach an eine Steckdose in der Wohnung anschließen. Und schon hat man sein Hausnetz mit der Balkonsolaranlage verbunden. Um nun auch wirklich Strom produzieren zu können, benötigt die Anlage nur noch Sonnenlicht. Sobald die Sonnenstralen auf das Modul treffen, wird Strom erzeugt, welches dann direkt ins Hausnetz gespeist wird und alle Geräte versorgen kann.

Es kann bei gutem Wetter und viel Sonnenschein auch schon einmal vorkommen, dass die Anlage mehr Strom produziert, als gerade benötigt wird. Dann fließt dieser Strom in das öffentliche Stromnetz ab und geht einfach verloren. Um das zu verhindern, kann man einen kleinen Batteriespeicher installieren, das Ganze wird von einigen Herstellern auch als Komplettpaket angeboten.

Der Vorteil eines solchen Balkonsolar ist, dass man es an verschiedenen Orten flexibel aufstellen kann, wie zum Beispiel auf dem Balkon, am Geländer, aber auch an der Fassade, auf der Terrasse und vielen weiteren Orten, der Phantasie ist dabei keine Grenzen gesetzt, da dieses Balkonsolar absolut variabel einsetzbar ist.
Um die Anlage stabil befestigen zu können, gibt es die passenden Halterungen oder Ständer. Die Montage an der Fassade oder auf dem Balkon benötigt man keinen Handwerker, das ist mit einem maximalen Arbeitsaufwand von einem Loch in die Hauswand zu bohren getan. Nur für die Installation auf einem Flachdach oder einem Schrägdach sollte man eine Handwerksfirma beauftragen, da die Montage doch etwas umfangreicher und gefährlicher ist.

Wenn man mehr Strom benötigt, kann man sogar mehrere von den Photovoltaik Modulen hintereinander schalten, bis zu einer Maximalleistung von 4,6 Kilowatt. Es ist dabei aber zu beachten, dass bei einem Zusammenschluss von mehreren Modulen oder wenn die Leistung eines installierten Moduls mehr als 600 Watt beträgt, muss die Steckdose ganz anderen Anforderungen standhalten.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Leistung eines Balkonsolar relativ klein ist. Das ist auch gewollt, da die Module klein und praktisch sein sollen und die Idee dahinter ist, weniger Strom aus dem Netz beziehen zu müssen, wodurch Stromkosten gespart werden können, nicht, die gesamte Stromversorgung zu übernehmen. Es hängt natürlich immer davon ab, wie hoch der Ertrag des Balkonsolar ist um schnellst möglich die Kosten wieder einzuspielen, wie viel letztendlich die Sonne scheint, ist Glücksache.
Dies sollte im Schnitt in 5-10 Jahren geschehen, ein Balkonsolar hat eine voraussichtliche Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.

Es gibt einige Faktoren, die den Ertrag positiv beeinflussen können, das sind zum Beispiel:

  • die Himmelsrichtung, in die das Solarmodul ausgerichtet ist
  • der Neigungswinkel des Solarmoduls
  • die Lage des Balkons am Haus
  • die Sonnenstrahlung

Eine PV Rechner kann helfen um zu berechnen wie viel Energie man ernten kann.

Für die Installation an einer Steckdose ist aus Sicherheitsgründen vorgesehen, dass für alle Module bis 600W nur eine Steckdose, als spezielle Energiesteckvorrichtung, die berührungssicher und verwechslungssicher sein muss.
Zudem sollten gemäß der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) Solarmodule nur an eine einzelne Wandsteckdose angeschlossen werden, nicht an Mehrfachsteckdosen.
Die Steckdose sollte zudem im Anschlusskasten über einen Sicherungsautomaten gesichert sein. Sollte es sich bei Ihrem Sicherungssystem um Schraubsicherungen handeln, dann sollte ein Elektriker kleinere Sicherungen eindrehen.

Die verwendete Solaranlage sollte dem Sicherheitsstandard der DGS entsprechen, damit niemand einen Stromschlag erleidet.

Sollte ein oder mehrere Module eine Leistung von mehr als 600 Watt haben, sollte eine spezielle Steckdose verwendet werden, da sonst keine sichere Anwendung gewährleistet werden kann. Diese Steckdose sollte zu einem einzelnen Stromkreis gehören und ein dreipoliger Wieland-Stecker verwendet werden. Dieser ist in jedem Fall berührungssicher und verwechslungssicher. Im Normalfall wird jedes Balkonsolar zusammen mit einem dreipoligen Wieland-Stecker geliefert, damit es gleich an der speziellen Steckdose installiert werden kann.
Sichere Steckdose und Stecker müssen gemäß Deutscher Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) für bis zu 16 Ampere ausgelegt sein, die Wirkleistung einer solchen Anlage sollte nicht mehr als 3,3 KW betragen.

Es kann trotz allem sein, dass die Anlage mehr Strom produziert, als benötigt wird. Was passiert dann? Im Normalfall fließt dann der zuviel produzierte Strom einfach ins Stromnetz ab. Es gibt mittlerweile Stromzähler mit einer Rücklaufsperre, damit sich dieser nicht rückwärts dreht. Für Anlage bis zu 1000 Watt sollte das kostenfrei sein. Grundsätzlich besitzen alle digitalen Stromzähler über eine solche Rücklaufsperre.
Einige Stromversorger verlangen einen Einspeisezähler, auch für kleine Strommengen, damit alles genau dokumentiert werden kann, wieviel Strom eingspeist wurde durch die Solaranlage.

Wenn aber verhindert werden soll, dass ein solcher Zweirichtungszähler installiert wird, sollte von Anfang an ein Modul gewählt werden, welches voraussichtlich so viel Strom erzeugen wird, wie auch verbraucht wird, nicht zu viel.

Die durchschnittliche Grundlast eines Haushalts, das ist der Strombedarf, der immer konstant ist, beträgt etwa 20% des gesamten Stromverbrauchs. Im Durchschnitt beträgt diese zwischen 80 und 120 Watt.
Deshalb sollte diese Grundlast auch nicht so stark von der maximalen Leistung des Balkonsolar Moduls abweichen, damit so gut wie kein Strom ins Netz eingspeist wird. Wie hoch diese maximale Leistung des Solarmoduls, die sogenannte Nennleistung ist, steht auf dem Typenschild auf dem Modul. Diese gibt an, mit welcher Leistung das Modul an einem Sommertag mit direkter Sonneneinstrahlung und idealer Ausrichtung gen Süden und einer Neigung von 35° arbeitet. Sollte die Ausrichtung nicht ideal zur Sonne geschehen, gibt es Einbussen beim Stromertrag.

Wenn eine feste Anlage installiert wird, muss sie ins Merkstammregister eingetragen werden. Wenn die Anlage nicht dauerhaft betrieben werden soll, dann braucht diese Eintragung nicht erfolgen.

Grundsätzlich ist so ein Balkonsolar eine tolle Sache, die auch noch Geld spart.

Ökostrom Anbieter Lichtblick unter Beschuss – Zukauf von Strom an der EEX

Der Ökostromanbieter Lichtblick hat eingeräumt, an der European Energy Exchange (EEX) zusätzlichen Strom eingekauft zu haben. Pikant ist diese Vorgehensweise, da an der Strombörse EEX vor allem Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken gehandelt wird. Von einem Anbieter, der von sich selber behauptet, 100% seines Energiemixes aus regenerativen Energien zusammenzustellen, sollte man ein solches Handeln eigentlich nicht erwarten. Nachdem seit einiger Zeit Anschuldigungen gegenüber Lichtblick bzgl. eines solchen Vorgehens seitens des Unternehmens abgestritten wurden, hat man sich bei Lichtblick nun entschlossen, doch reinen Tisch zu machen.

Gegenüber der [Financial Times Deutschland] räumte Lichtblick nun ein, Strom am EEX-Spotmarkt einzukaufen. Dies sei nötig, da es bei der Versorgung „Abweichungen zwischen Kurzfristprognose und zum Teil langfristig im Voraus vertraglich gesicherten regenerativen Strommengen“ gebe. Der Zukauf könne aber „nicht in ,grüner‘ Qualität erfolgen“. Das Vorgehen sei „breit akzeptiert“.


Quelle: FTD

Die Argumentation, dass dies unter den Profis akzeptiert sei, soll an dieser Stelle gar nicht angegriffen werden. Allerdings dürfte es den Kunden weniger bekannt sein, dass in ihren Ökostrom von Zeit zu Zeit auch etwas „schmutziger“ Strom untergemischt wird. Dass dies zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit vonstatten geht, ist zwar nachvollziehbar, stellt aber dennoch keine Grundlage für ein solches Verhalten dar.

Wenn man als ein gewichtiges Verkaufsargument die 100%ige Freiheit des Energiemixes von Strom aus Kohle-/Atomkraftwerken einsetzt, dann ist ein extrem negative Echo in den Medien und der Öffentlichkeit vorprogrammiert, wenn am Ende Gegenteiliges ans Tageslicht kommt. Zwar handelt es sich nicht um einen Imageverlust in der Dimension wie jüngst bei der Telekom, ein dauerhafter Schaden durch das schlechte Reputationsmanagement wird aber dennoch bleiben.

Ökostrom Vergleich: Test & Preisvergleich der Ökostromanbieter

Kaum eine Woche vergeht in der wir nicht mehrmals nach unserer Meinung bzgl. der „besten“ Ökostromanbieter gefragt werden. Leider müssen wir meistens antworten, dass wir in diesem Bereich nur wenig Wissen ansammeln konnten und meist auch nicht an geeignete Experten verweisen können. Aus gegebenem Anlass soll sich dies nun aber ändern: ich suche einen neuen Anbieter für Ökostrom und werde mich deswegen in den kommenden Wochen in das Thema Ökostrom Vergleich einlesen.

Was es bedeutet einen nützlichen Ökostrom Vergleich aufzusetzen, weiß ich noch nicht genau. Ziel ist es aber unabhängige Verbrauchermeinungen, einen Test und Preisvergleich der größten Ökostromanbieter anzubieten. Ökostrom Tarife zu fairen Preisen, so viel ist klar, muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein.

Sofern Sie vertrauenswürdige Quellen bzgl. Ökostrom kennen, so würde ich mich über eine kurze Nachricht freuen. Sobald es neues von uns gibt, lassen wir es Sie in unserem Blog wissen.

Ökostrom Zertifikate

Jeder, der sich bereits mit einem Wechsel zu einem Anbieter von Ökostrom beschäftigt hat, weiß es: Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Unter dem Label Ökostrom verstehen die meisten Menschen Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wie z.B. Solarenergie oder auch Windenergie. Ist der Tarif eines Stromanbieters als „Ökostrom“ deklariert, gehen die meisten wechselbereiten Kunden davon aus, dass dieser Strom vollständig aus erneuerbaren Energiequellen stammt. Leider ist in Deutschland der Begriff des Ökostroms aber nicht geschützt. Echter Ökostrom ist dadurch nicht leicht zu erkennen. Viele Ökostromtarife beinhalten einen Strommix, der nur einen marginalen Anteil an echtem Ökostrom enthält, der Rest wird weiterhin aus anderen Stromquellen bezogen. Das ist aber für den Verbraucher oft nicht auf den ersten Blick erkennbar.

Ökostrom Zertifikate sollen den Verbrauchern hingegen helfen die undurchsichtigen Angaben mancher Stromanbieter schneller zu durchschauen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Verbraucher sollten nicht jedem Gütesiegel blind vertrauen, denn nicht jedes Gütesiegel prüft die Echtheit eines Ökostromtarifes. Ein gutes Beispiel sind TÜV Gütesiegel. TÜV Gütesiegel sind sehr beliebt, fast jeder Verbraucher kennt sie und vertraut ihnen. Ist ein Ökostromtarif mit einem TÜV Siegel zertifiziert gehen viele Verbraucher davon aus, dass sich dieses Zertifikat auf die Qualität des Ökostroms bezieht. TÜV Siegel werden aber für ganz verschiedene Umstände vergeben. So kann ein TÜV Siegel lediglich zertifizieren, dass sich der Stromanbieter immer an Preisabsprachen hält. In diesem Fall hat der Ökostromtarif ein TÜV Siegel, dass lediglich die Preise beurteilt, nicht aber die Stromherkunft.

In Deutschland gibt es aber zwei Ökostrom Zertifikate denen die Verbraucher vertrauen können, ohne einen Blick in das Kleingedruckte zu werfen. Diese Ökostrom Zertifikate sind das OK Power Label und das Grüner Strom Label. Diese Zertifikate werden nur an Stromprodukte vergeben, die geprüft wurden und der Umwelt einen positiven Dienst erweisen. Einem Ökostromtarif mit einem solchen Zertifikat können Verbraucher glauben, dass dieser auf erneuerbaren Energieressourcen basiert.

Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima: Interesse an Ökostrom steigt

Am 11. März jährt sich die Nuklearkatastrophe von Fukushima zum ersten Mal. Damals reihten sich mehrere katastrophale Unfälle und schwere Störungen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) nach dem verheerenden Tōhoku-Erdbeben aneinander. Auf dem Höhepunkt der Katastrophe kam es im Block 1 bis 3 des Kraftwerkes zur Kernschmelze, woraufhin große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden und die Umgebung kontaminiert hat. Man geht davon aus, dass die Entsorgungsarbeiten bis zu 40 Jahre oder sogar länger dauern werden.

Die Nuklearkatastrophe von Fukushima hat in vielen Ländern auch eine erneute Debatte entfacht, ob die Nutzung von Kernenergie zu verantworten ist.

Auch in Deutschland wurde eine angeregte Diskussion über die Kernenergienutzung und die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke geführt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete daraufhin am 14. März 2011, dass alle 17 Kernkraftwerke in Deutschland für drei Monate einer ausführlichen Sicherheitsprüfung unterzogen werden. Es wurde daraufhin auch beschossen, dass die sieben ältesten Kernkraftwerke Deutschlands und das AKW Krümmel abgeschaltet werden.

Und auch bei den deutschen Bürgern hat der Kernkraftunfall in Japan seine Spuren hinterlassen. Die Anzahl der Kernkraftgegner und auch das Interesse an Ökostrom ist gestiegen. So haben sich seit der Atomkatastrophe von Fukushima viele Bürger für einen Umstieg auf Ökostrom entschieden.

Vor Fukushima gab es in Hamburg 14 Prozent Ökostrom-Abschlüsse, nach Fukushima 44 Prozent. In Berlin stiege die Abschlüsse sogar von 9 Prozent auf 41 Prozent.

Die Energiewende in Deutschland ist also in vollem Gange. Bis zum Jahr 2020 soll der Ökostrom-Anteil im gesamten Bundesgebiet auf über 35 Prozent steigen. Und mit einem kontinuierlich steigenden Ökostrom-Verbrauch steigen auch die Chancen auf Abschaltung aller 17 deutschen Kernkraftwerke bis zum Jahr 2022.