Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima: Interesse an Ökostrom steigt

Am 11. März jährt sich die Nuklearkatastrophe von Fukushima zum ersten Mal. Damals reihten sich mehrere katastrophale Unfälle und schwere Störungen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) nach dem verheerenden Tōhoku-Erdbeben aneinander. Auf dem Höhepunkt der Katastrophe kam es im Block 1 bis 3 des Kraftwerkes zur Kernschmelze, woraufhin große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt wurden und die Umgebung kontaminiert hat. Man geht davon aus, dass die Entsorgungsarbeiten bis zu 40 Jahre oder sogar länger dauern werden.

Die Nuklearkatastrophe von Fukushima hat in vielen Ländern auch eine erneute Debatte entfacht, ob die Nutzung von Kernenergie zu verantworten ist.

Auch in Deutschland wurde eine angeregte Diskussion über die Kernenergienutzung und die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke geführt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete daraufhin am 14. März 2011, dass alle 17 Kernkraftwerke in Deutschland für drei Monate einer ausführlichen Sicherheitsprüfung unterzogen werden. Es wurde daraufhin auch beschossen, dass die sieben ältesten Kernkraftwerke Deutschlands und das AKW Krümmel abgeschaltet werden.

Und auch bei den deutschen Bürgern hat der Kernkraftunfall in Japan seine Spuren hinterlassen. Die Anzahl der Kernkraftgegner und auch das Interesse an Ökostrom ist gestiegen. So haben sich seit der Atomkatastrophe von Fukushima viele Bürger für einen Umstieg auf Ökostrom entschieden.

Vor Fukushima gab es in Hamburg 14 Prozent Ökostrom-Abschlüsse, nach Fukushima 44 Prozent. In Berlin stiege die Abschlüsse sogar von 9 Prozent auf 41 Prozent.

Die Energiewende in Deutschland ist also in vollem Gange. Bis zum Jahr 2020 soll der Ökostrom-Anteil im gesamten Bundesgebiet auf über 35 Prozent steigen. Und mit einem kontinuierlich steigenden Ökostrom-Verbrauch steigen auch die Chancen auf Abschaltung aller 17 deutschen Kernkraftwerke bis zum Jahr 2022.