Green IT Information – Greenpeace mit eigenem Stand auf der CeBIT 2008

Passend zum Schwerpunkt Green IT der weltgrößten Computermesse Messe mischt die Umweltschutzorganisation Greenpeace erstmals auf der diesjährigen CeBIT 2008 mit einem eigenen Stand mit. Interessierten Messebesuchern soll die aktuelle Kampagne Eliminate Toxic Chemicals näher gebracht werden, deren Inhalt die Durchsetzung umweltbewusster Produktion und effektivem Recycling von IT-Technik ist.

Gefährliche Chemikalien und Werkstoffe müssen gänzlich aus dem Herstellungsprozess verschwinden.

Nach Schätzungen der UN werden weltweit jährlich 20 bis 50 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, das entspricht mehr als fünf Prozent der festen Abfallstoffe. Europaweit werden pro Jahr etwa 8,7 Millionen Tonnen alter Elektronikgeräte ausrangiert.
[…]In der EU werden beispielsweise nur etwa 25 Prozent des Elektroschrotts gesondert gesammelt und entsorgt. Die restlichen 75 Prozent gehören zum hidden flow, dem versteckten Strom des Elektrokschrotts. Niemand weiß, was mit ihm geschieht, ob er gelagert, mit gewöhnlichem Müll zusammen entsorgt oder ins Ausland exportiert wird.

Besonders in Schwellenländern wie Indien und China läuft der Recyclingprozess größtenteils informell ab. Mit der Folge, dass dort lediglich ein Prozent des Elektroschrotts fachgerecht entsorgt wird. Der Rest verschwindet. Greenpeace nimmt an, dass die alten PCs oder Handys in Schwellenländern zumeist in einer primitiven Form des Recyclings auseinander genommen werden, um Rohmaterialien wiederverwerten zu können. Dabei kommen die Arbeiter unweigerlich mit den giftigen Chemikalien in den Geräten in Kontakt.

Wir können nicht mit Sicherheit sagen, was mit dem E-Waste passiert, wenn er erstmal aus dem normalen Recyclingsystem verschwunden ist, erklärt Martin Hojsik, Chemie-Kampagner bei Greenpeace International. Deswegen ist es so wichtig, dass die Hersteller ihre Rücknahme verbessern und vor allem die schädlichen Substanzen aus ihren Produkten entfernen.


Quelle: Greenpeace.de

 

Interessierte Besucher finden den Greenpeace Stand in Halle 19, Stand G55 auf der diesjährigen CeBIT 2008.

Positive Ökobilanz von Strom aus Photovoltaik Anlagen

Jetzt haben wir es schwarz auf weiss. Amerikanische Wissenschaftler untersuchten die Ökobilanz von Solarstrom im Vergleich zu herkömmlichen Stromquellen, das Ergebnis der Studie war eindeutig Pro-PhotovoltaikIm Vergleich zu Normalstrom werden bis zu 90 Prozent weniger Schadstoffe freigesetzt. Berücksichtigt wurde neben dem Betrieb vor allem die Produktion aller Bestandteile von Photovoltaikanlagen.

Der Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien umfasst viele positive Aspekte, wie beispielsweise Schaffung neuer Arbeitsplätze, Klimaschutz oder auch steigende Unabhängigkeit gegenüber herkömmlichen Energiequellen. Diese Untersuchung zeigt eindrucksvoll, dass sich Investitionen in erneuerbare Energien auch unter der Betrachtung nachhaltiger Aspekte zweifelsfrei auszahlen.

Green Business – Green IT ist wichtig zur Imagepflege für Unternehmen

Einer Analyse der Beratergesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge springen derzeit rund 40 Prozent der Technologie-Chefs auf den Green IT -Zug auf. Hintergrund für dieses Bestreben ist natürlich nicht Engagement für den Umweltschutz, vielmehr erhofft man sich einen gehörigen Imageschub und Wettbewerbsvorteil durch die Produktion oder Nutzung nachhaltiger IT-Produkte.

Nach den Ergebnissen der Studie besteht für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen ein gewaltiges Marktpotential. Dennoch wird von den positiven Imageeffekten nur profitieren, wer rechtzeitig diesen neuen Trend erkannt hat. Weitere Anreize müssen dann in Zukunft vom Gesetzgeber geschaffen werden, um die Nutzung von Green IT auf die gesamte Wirtschaft auszuweiten. Nur so können signifikante Reduktionen von CO2-Emissionen erreicht werden. Mit 600 Millionen Tonnen Kohlendioxid ist die IT-Industrie einer der Top-Emittenten des klimaschädlichen Treibhausgases.

61 Prozent der befragten Manager gaben an, dass eine Ausweitung von Umweltschutzmaßnahmen eine entscheidende Rolle in der Unternehmensentwicklung spielt, um nicht von Kunden als Umweltsünder abgestempelt zu werden. Von dieser Entwicklung sind weite Bereiche im Unternehmen betroffen, von Forschung und Entwicklung, Produktion bis hin zu Marketing. Es gilt „grüner“ zu sein als die Konkurrenz.

Die Untersuchung belegt, dass viele Hardwarehersteller bereits auf nachhaltige Produktion setzen und gezielt Argumente wie Energieeffizienz, Schadstofffreiheit oder Recyclingsmöglichkeit zur Kundengewinnung einsetzen. Bei Softwareherstellern und im IT-Diestleistungssektor besteht derzeit noch Nachholbedarf.

Hintergrundinformationen zu Green IT finden sich im nachfolgenden Artikel:

Auswirkungen des Klimawandels auf die Tourismus Branche – Studie von Deutsche Bank Research

Während man sich derzeit in Hannover auf der CeBit mit dem Thema Green IT hauptsächlich mit dem Klimaschutz befasst, zählen bei der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin die Folgen des Klimawandels auf die Tourismusindustrie zu den Hauptthemen.

Unter dem Titel „Klimawandel und Tourismus – Wohin geht die Reise“ wurde heute im Rahmen der ITB von Deutsche Bank Research eine Studie veröffentlicht, die sich mit den unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Tourismus Branche beschäftigt. Die Nachfrage nach Reisen und Urlaub wird sich nicht grundlegend ändern, jedoch werden sich durch klimatische und regulatorische Änderungen erhebliche regionale und saisonale Verschiebungen in der Nachfrage ergeben.

Hier die Zusammenfassung der 31-seitigen Studie:

Neue Herausforderung Klimawandel:
Der Klimawandel bedeutet für die globale Tourismusindustrie mehr Risiken als Chancen. Die regionalen und saisonalen Touristenströme werden sich verschieben; daher gibt es Gewinner und Verlierer. Unbestritten bleibt allerdings, dass die Tourismusindustrie trotz der Herausforderung Klimawandel weiterhin eine Wachstumsbranche ist.Mittelmeeranrainer besonders betroffen:
In Europa werden die Mittelmeeranrainer besonders unter dem Klimawandel leiden. Höhere Temperaturen und Wassermangel können in der Hauptreisezeit Touristen abschrecken. Dies gilt vor allem für die Länder am östlichen Mittelmeer. Gewinnen können dagegen die Benelux-Länder, Dänemark, Deutschland und die baltischen Staaten. Frankreich und Italien sind aufgrund ihrer diversifizierten Tourismusstruktur leicht begünstigt. Unsere Ergebnisse beruhen auf einem detaillierten Scoring-Modell.Arme Länder auf Verlierseite:
Außerhalb Europas werden die meisten Länder unter dem Klimawandel leiden, wenngleich unterschiedlich stark. Gerade für die ärmeren Staaten in unserer Untersuchung, die große Hoffnungen auf den Tourismus als Entwicklungsmotor setzen, bedeutet der Klimawandel in erster Linie Lasten. Mit Kanada, Neuseeland sowie den USA gibt es nur noch drei weitere Länder außerhalb Europas, deren Tourismusindustrie auf der Gewinnerseite steht.

Hohe wirtschaftliche Abhängigkeit verschärft Problematik:
Besonders gravierend wirken sich negative Klimaeffekte immer dann aus, wenn der klimasensible Tourismus ein großes wirtschaftliches Gewicht hat: In Europa gilt dies für Malta, Zypern, Spanien, Österreich und Griechenland. In der Karibik sind z.B. die Bahamas und Jamaika überproportional betroffen; in Asien Thailand und Malaysia und in Afrika Tunesien und Marokko. Besonders abhängig vom Tourismus sind die Inselstaaten im Südpazifik und im Indischen Ozean. Bleiben hier die Touristen aus, sind die wirtschaftlichen Einbußen besonders gravierend.


Quelle: Deutsche Bank Research

 

Die gesamte Studie kann man sich hier auf der Webseite von Deutsche Bank Research ansehen und herunterladen.

E-Waste – Elektroschrott als Gefahr für Mensch und Umwelt

Der Technische Fortschritt hat durchaus seine Schattenseiten. Die ständige Verbesserung von Produkteigenschaften im Elektronikbereich führte zu einer Art Zwang der zyklischen Erneuerung. Defekte und veraltete Geräte wie beispielsweise Computer, Telefone oder Fernseher werden deshalb regelmäßig entsorgt. Allein in Europa fallen jährlich etwa 8,7 Millionen Tonnen Elektroschrott an, weltweit sind es sogar bis zu 50 Millionen Tonnen.

Dabei ist der Entsorgungsweg des so genannten E-Waste nicht immer zweifelsfrei geklärt. Einem Bericht der Umweltschutzorganisation Greenpeace zufolge wird ein Großteil des Elektronik-Schrotts nicht recycled, sondern unter anderem mit dem Hausmüll entsorgt oder gar ins Ausland exportiert.

Nur etwa 25 Prozent des Elektroschrotts werden in der EU gesondert gesammelt und entsorgt – die restlichen 75 Prozent gehören zum „hidden flow“ – dem versteckten Strom des E-Waste. Niemand weiß, was mit ihm geschieht, ob er gelagert, mit gewöhnlichem Müll zusammen entsorgt oder ins Ausland exportiert wird, um dort entweder wiederverwertet oder entsorgt zu werden. Ein Export der giftigen Abfälle würde gegen geltendes EU-Recht verstoßen.
[…]Weder über die Vernichtung noch über den Export des Großteils des Elektroschrotts gibt es Daten. In den USA tauchen sogar nur 20 Prozent der verkauften Technik jemals wieder als Müll auf. In Schwellenländern wie Indien und China läuft der Recyclingprozess größtenteils informell ab – mit der Folge, dass dort lediglich ein Prozent des Elektroschrotts fachgerecht entsorgt wird. Der Rest verschwindet: Allein in Indien jährlich 143.000 Tonnen.Greenpeace nimmt an, dass die alten PCs oder Handys in Schwellenländern zumeist in einer primitiven Form des Recycling auseinander genommen werden, um Rohmaterialien wiederverwerten zu können. Dabei kommen die Arbeiter unweigerlich mit den giftigen Chemikalien in den Geräten in Kontakt.

[…]

Auch die Rücknahmeprogramme einiger PC-Hersteller haben bisher keinen großen Erfolg: Nur etwa zehn Prozent der kaputten Geräte landen wieder bei den Produzenten. Eine Ausnahme stellt Sony in Japan dar, wo strengere Gesetze zur Rücknahme gelten: Die Recyclingrate liegt hier bei 53 Prozent.


Quelle: Greenpeace.de

 

Diese Daten bestätigen die dringende Notwendigkeit von verbesserten Rücknahmeangeboten seitens der Hersteller sowie die Verbannung schädlicher Substanzen aus den Elektrogeräten.

Nachfolgend eine interessante englischsprachige Dokumentation zum Thema E-Waste. Hier wird verdeutlicht, welch gravierende Folgen unsachgemäßes Recycling für Mensch und Natur haben kann:

Klimawandel in Deutschland – Der Klimawandel bedroht Fischbestände in Nord- und Ostsee

Den Fischen vor Deutschlands Küsten geht die Luft aus. Diese Erkenntnis resultiert aus einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Das Ergebnis zeigt einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen steigender Wassertemperatur und dem Rückgang der Fischbestände.

Die durch den Treibhauseffekt steigende Wassertemperatur beeinträchtigt die Sauerstoffzufuhr der Fische erheblich, besonders in den Sommermonaten gilt das Überleben von vielen Fischarten deshalb als sehr gefährdet. Bereits ab 17 Grad Celsius Wassertemperatur konnte ein verringertes Wachstum und eine erhöhte Sterblichkeit festgestellt werden.

Die Folge ist ein Abwandern der Fischbestände, weg von der Deutschen Küste, hinauf in nördlichere, kältere Gewässer. Beliebte Speisefische wie Hering oder Kabeljau werden somit immer seltener in Deutschen Gewässern anzutreffen sein.

Trip in die Arktis – WWF sucht junge Menschen für Klimabotschafter Schulung – jetzt bewerben!

Die Umweltschutzorganisation WWF sucht für eine zehntägige Schiffsexkursion in die Arktis junge „Klimabotschafter“ zwischen 17 und 21 Jahren. Dabei werden aus Schweden, Norwegen, Kanada, USA, Russland und Deutschland je zwei Kandidaten ausgewählt.

Über ein Online-Lernprogramm gibt es nach erfolgreicher Bewerbung eine Einführung in die Wissenschaft des Klimawandels und die Empfindlichkeit des arktischen Ökosystems. Dabei wird auch auf politische und wirtschaftliche Zusammenhänge und Lösungsmöglichkeiten eingegangen.

Als Höhepunkt des Ausbildungsprogramms folgt dann eine zehntägige Schiffsexkursion vom 8. bis zum 20. Juni 2008 nach Spitzbergen um die Zeichen des Klimawandels live mitzuerleben. Mit an Bord sind wieder Wissenschaftler, welche die wissenschaftlichen Zusammenhänge des Klimawandels weiter erläutern.

Bist Du zwischen 17 und 21 Jahren, hast von 8. bis 20. Juni nichts besonderes vor und engagierst Dich für den Klimaschutz, dann bewirb Dich jetzt!

TV Werbung E.ON – Strom aus Pflanzen – Bioerdgasanlage in Schwandorf

Der Energiekonzern E.ON hat wieder einen neuen Werbespot produziert, um sich medienwirksam ein grüneres Image zu verpassen. War es zuletzt ein noch in der Planungsphase befindliches Gezeitenkraftwerk, das im Mittelpunkt stand, bewirbt E.ON nun ein tatsächlich realisiertes Projekt.

In der Nähe von Schwandorf (Oberpfalz, Bayern) nahm E.ON im Februar 2008 eine Bioerdgas-Anlage in Betrieb, die seitdem rund 1.000 Kubikmeter Bioerdgas pro Stunde in das Erdgas-Leitungsnetz der Stadt einspeist. Somit kann der Wärmebedarf von ca. 5.000 Haushalten gedeckt werden. Die dafür benötigte Biomasse liefern rund 100 Landwirte aus dem Landkreis Schwandorf. Durch die lokale Produktion des Energieträgers wird sichergestellt, dass lange Transportwege vermieden und die damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen gering gehalten werden.

Hier der E.ON Werbespot, das die Grundzüge der Technik illustriert:

E.ON beabsichtigt, in Zukunft weitere Anlagen dieser Machart zu bauen. An sich ist es eine lobenswerte Sache, auf erneuerbare Energieträger in einem System mit dezentralisierter Stromerzeugung zu setzen. Doch bei allem Lob für dieses Konzept ist die Schattenseite der neuen E.ON Kampagne all jenes, was im Werbespot nicht erwähnt wird.

Die elektrische Leistung der Bioerdgas Anlage in Schwandorf mit rund 10 Megawatt gehört zu den nicht erwähnten Fakten. Verglichen mit dem kürzlich beschlossenen Bau eines Gaskraftwerks im Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) mit einer Kapazität von 1.200 Megawatt ist dies verschwindend gering. Dort wird jedoch nicht auf Bioerdgas gesetzt, sondern auf russisches (fossiles) Erdgas, das über die Gazprom-Ostsee-Pipeline gen Westen strömt. Über solche Nachrichten freut man sich zwar auf Aktionärsversammlungen, aber für die Imagepflege greift man in den Massenmedien dann doch lieber auf wesentlich kleinere Vorzeigeprojekte.

In Summe bleibt bei ganzheitlicher Betrachtung der Investitionsprojekte von E.ON wie schon bei der Gezeitenkraftwerk-Kampagne ein fader Beigeschmack. Für jeden Euro, den E.ON in erneuerbare Energien steckt, werden 10 weitere Euro in andere Projekte wie den Bau neuer Kohle- und Gaskraftwerke gesteckt. Medienwirksam werden kleine saubere Projekte ausgelobt, wohingegen hintenrum die schmutzigen Großprojekte und damit die eigentlichen Gewinnbringer abseits des öffentlichen Interesses durchgeführt werden.

CO2 Neutral – WWF Studie vergleicht Gütesiegel von CO2- Kompensationsangeboten

Anbieter für CO2-Kompensationszahlungen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Mittels dieser Kompensationszahlungen können eigene CO2-verursachende Tätigkeiten quasi ausgeglichen werden (wir berichteten). Das gespendete Geld fließt dann in Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländer.

Verschiedene Qualitätssiegel bescheinigen diesen Projekten effektiven Klimaschutz, doch wie aussagekräftig sind diese Standards? Der WWF bringt mit einer aktuellen Studie nun Licht ins Dunkel.

„Die Studie hat eindeutig das beste Siegel identifiziert: den so genannten „Gold Standard.“, so WWF-Klimareferentin Juliette de Granbdpré. Das Siegel garantiere, dass die Projekte nur dank der zusätzlichen Gelder aus dem Kompensationsverfahren entstehen. Die lokale Bevölkerung ist stets eng in die Projektentwicklung eingebunden, so dass die Projekte auch der nachhaltigen Entwicklung dienen. Zudem akzeptiert der Gold Standard nur Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz, denn nur die tragen dazu bei, dass Entwicklungsländer in Zukunft weniger auf die Klimakiller Kohle, Öl und Gas setzen.
Bei den anderen untersuchten Standards sind diese Kriterien oft nicht erfüllt. So erfordern mehrere der untersuchten Standards, etwa das Voluntary Carbon Standard (VCS), Chicago Climate Exchange (CCX), oder VER+ nicht, dass das geförderte Projekt zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt. Auch Technologien, die langfristig nicht zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft führen oder hohe negative Umweltauswirkungen haben wie z.B. Atomenergie oder große Wasserdämme sind in anderen Standards zugelassen. Auch Waldprojekte seien für Kompensationsprojekte bislang schwierig. Wenn eine Anpflanzung abbrenne, sei der Klimaschutzeffekt dahin. Ähnlich schwierig ist es, wenn Holzkonzerne zwar bestimmte Wälder verschonen stattdessen aber in anderen Gegenden abholzen. Auch das bringe für den Klimaschutz nichts. Trotzdem vergeben der Voluntary Carbon Standard (VCS) oder das Siegel Climate, Community and Biodiversity Standards (CCBS) Kompensations-Zertifikate, deren Dauerhaftigkeit nicht gesichert ist.Der Kompensationsmarkt leide insgesamt darunter, dass es kein einheitliches, sondern eine Reihe konkurrierender Angebote sehr unterschiedlicher Qualität gebe, heißt es im Vergleich des WWF. Wer z.B. die Emissionen seines Urlaubsflugs kompensieren wolle, sollte daher genau die Projektbeschreibungen des Anbieters studieren. Mindestens genauso wichtig wie die Auswahl eines seriösen Anbieters ist nach Meinung des WWF, dass Verbraucher CO2-Kompensation nur als Ergänzung nutzen. Kompensation dürfe nie eigene Reduktionsbemühungen ersetzen. „Erst vermeiden und verringern, dann kompensieren.“, betont Juliette de Grandpré. „Nur wer seinen Geländewagen durch einen kleineren Wagen ersetzt hat und möglichst oft auf das Fahrrad umsteigt, sollte ans Kompensieren unvermeidbarer Fahrten denken.“


Quelle: WWF.de

Die englischsprachige Studie kann hier auf der Webseite von WWF Deutschland angesehen und heruntergeladen werden. Ein deutschsprachiges Positionspapier zum Thema findet sich hier, ebenfalls auf der Webseite des WWF.