Was kostet der Klimaschutz? Und wer zahlt dafür?

Der Klimawandel ist in vollem Gange – Die Schäden der letzten Naturkatastrophen (Überschwemmungen in Australien, Erdrutsche in Brasilien, Wirbelstürme in den USA) lassen sich kaum noch beziffern und belasten Versicherungen und die betroffenen Menschen zunehmend. Viel lässt sich aller Voraussicht nicht mehr retten, denn der in den letzten Jahrzehnten gemessene Temperaturanstieg ist nicht mehr Rückgängig zu machen. Dennoch ist es nicht zu spät in den Klimaschutz zu investieren. Doch wie soll das von Statten gehen? Und vor allem wer investiert wo? Uno-Forscher beklagen sich schon seit geraumer Zeit, dass ein erhebliches Unwissen in Sachen erneuerbare Energien besteht.

Es gibt keine genauen Schätzungen

Es gibt keine konkreten Aussagen, was die Energiewende eigentlich kosten soll. Auch die Experten im Weltklimarat IPCC können keine genaue Schätzung abgeben. Darüber sind nicht nur Bewohner von Krisenregionen, sondern auch Politiker verärgert. In Deutschland soll nun ein neu eingerichtetes Gremium von Experten den Ausbau erneuerbarer Energien kontrollieren.

Ein neuer Bericht zur Lage

Ein eben erst vorgestellter Bericht zur Lage gibt auch keinen konkreten Aussagen darüber, wie man der Klimakrise entgegen wirken kann und vor allem wer den Klimaschutz finanzieren soll.

Energiefachleute haben für den Bericht 164 verschiedene Szenarien untersucht.
Ermittelt wurde dabei, dass bis zum Jahr 2050 immerhin fast 77 Prozent aller Energie weltweit von regenerativen Quellen stammen könnte. Um dies zu erreichen, muss die Weltbevölkerung jahrzehntelang jedes Jahr ein Prozent des weltweiten Bruttosozialproduktes in den Ausbau der so genannten grünen Technologie investieren.
Solche Investitionen könnten sich schon bald rechnen, da erneuerbare Energien wie die Windkraft schon heute wettbewerbsfähig sind.

Defizite bei der Informationspolitik

Ottmar Edenhofer vom Potsdam Institut für Klimaforschung sieht insbesondere große Defizite bei der Informationspolitik. Laut seiner Aussage, reden viele über erneuerbare Energien, aber kaum einer kennt sich wirklich damit aus – vor allem mit den Möglichkeiten und anfallenden Kosten.

Die kaum vorhanden Daten zur Auswertung erschweren die Arbeit der Klimaforscher zudem. Viele Studien und Daten wurden in der Vergangenheit nicht genau geprüft.

Potenzial erneuerbarer Energien ist unerforscht

Welches Potenzial erneuerbare Energien wie Windenergie oder Biomasse haben ist einfach noch nicht auszumachen, da die entsprechenden Informationen fehlen. Über diese lückenhafte Berichterstattung haben einige Politiker bei der Vorlage des Berichts verärgert reagiert. Edenhofer führt das zum Großteil eben auf die nichtvorhandenen Daten zurück. Sein Ratschlag an die Politiker ist, erstmal vernünftige Ziele festzulegen bevor man in puren Aktionismus verfällt. Eine Institution, die die Ergebnisse der festgelegten Ziele jährlich überprüft kann nur von Vorteil sein.