Deutsche Automobilhersteller verbannen Klimakiller-Kältemittel aus den Klimaanlagen

In Klimaanlagen deutscher Autos soll in Zukunft auf die Verwendung der zu den Treibhausgasen gehörenden Gruppe der Fluor-Kohlenwasserstoffen (FKWs) verzichtet werden. Stattdessen soll nur noch Kohlendioxid als Kältemittel dienen. Ein richtiger Schritt, der allerdings reichlich spät kommt. Zum Vergleich: Diese Maßnahme haben Hersteller von Haushalts-Kältegeräten schon vor einem Jahrzehnt durchgeführt.

Als vor vielen Jahren erkannt wurde, das Treibgase aus der Gruppe der Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKWs) schädlich für die Ozonschicht waren, wurden diese für die Verwendung in Kälte erzeugenden Maschinen verboten. Die Zwischenlösung waren daraufhin fluorhaltige Kohlenwasserstoffe (FKWs). Am bekanntesten ist bis heute das Kältemittel Tetrafluorethan (auch R134a bezeichnet). Dieses ist jedoch bei Entweichen aus dem Kältekreislauf ebenso ein Gas, das den Treibhauseffekt fördert und somit das Attribut Klimakiller verdient.

Die deutschen Autohersteller haben nun eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, nach der sie zukünftig auf FKWs als Kältemittel für die Klimaanlagen verzichten wollen. Damit kommen sie einer EU-Regelung zuvor, die ab 2011 sowieso den Einsatz von FKWs als nicht zulässig deklariert hätte. Außerdem kamen die deutschen Automobilproduzenten in der Klimaschutzdebatte zunehmend ins Hintertreffen gegenüber der Konkurrenz aus Japan, Frankreich oder Italien. Gute PR durch einen solchen Vorstoß kann da nur helfen.

Entgegen der üblichen Praxis, nach der verfeindete Lobbyisten gute Vorschläge der Gegenseite unabhängig vom Inhalt zerpflücken, würdigten Sprecher von Greenpeace und der Deutschen Umwelthilfe den Vorstoß der Autobauer. Von mutigen und wegweisenden Entscheidungen wurde gesprochen.

Greenpeace und Automobilhersteller auf derselben Seite … diesen Tag sollte man sich einrahmen, denn schon morgen könnten sie wieder verfeindet gegenüberstehen. 🙂