Bedrohung der Trinkwasser-Reserven durch Anstieg des Meeresspiegels – Folgen des Klimawandels

Zu den unmittelbaren und eindeutig nachvollziehbaren Folgen des Klimawandels zählt unbestritten der Anstieg des Meeresspiegels. Durch das Abschmelzen der Polkappen und Gletscher sowie die Ausdehnung des Wassers bei höheren Temperaturen werden Küstenregionen weltweit betroffen sein. Beim Eintreten der düstersten Szenarien werden sogar manche Inseln komplett verschwinden. Doch selbst wenn es nur zu einem geringen Anstieg des Meeresspiegels kommen wird, werden davon etwa 2 Milliarden Menschen betroffen sein.

Die Überflutung der Küstengebiete und die damit verbundene Bedrohung oder Vernichtung von Lebensraum zählt zu den offensichtlichen Aspekten dieser Entwicklung. Darüber hinaus ist jedoch auch mit einer Verknappung der Trinkwasser-Reserven zu rechnen. Durch das Einsickern des salzhaltigen Meerwasseres wird Grundwasser kontaminiert (dabei ensteht sogenanntes Brackwasser) und wird somit für den Menschen untrinkbar.

Addiert man hierzu weitere Phänomene des Klimawandels wie verringerte oder ausbleibende Niederschläge, wird es in vielen Gebieten zu einer dramatischen Verknappung der Trinkwasser-Ressourcen kommen. Ein Ausweg aus diesem Dilemma wäre die Aufbereitung und Entsalzung des Meerwassers, was jedoch ein technisch aufwendiger, energieintensiver und somit auch teurer Prozess ist. Gerade für Entwicklungsländer ist dies somit keine nahe liegehende Option.

Unter diesem Aspekt ist der vielerorts betriebene Raubbau an der Natur durch verschwenderischen Umgang mit Trinkwasser umso verwerflicher. Da Wasser jedoch den meisten Menschen in den Industrieländern leicht und preiswert zur Verfügung steht, existiert kein Bewusstsein, dass es sich bei (Trink-)Wasser um eine endliche Ressource handelt. Hier ist ein Umdenken erforderlich.