Klimawandel schadet den Ärmsten – Ernteausfälle bedrohen Entwicklungsländer

Der Klimawandel wird bereits in den kommenden Jahren für geringere Ernteerträge weltweit sorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Stanford in Kalifornien unter der Leitung von David Lobell. Demnach werden besonders die ärmsten Länder der Erde in den nächsten 20 Jahren unter Nahrungsknappheit leiden.

Das Ergebnis der Studie basiert auf 20 unterschiedlichen Klima-Prognosen für das Jahr 2030 mit dem Fokus auf besonders verarmte Regionen. Der Einfluss veränderter klimatischer Bedingungen auf die verschiedenen Anbaupflanzen war zentraler Punkt der Untersuchung.

Nutzpflanzen wurden aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber geänderten Witterungsbedingungen in drei Klassen unterteilt:

  • Klasse Eins umfasst alle Pflanzen mit hoher Temperaturempfindlichkeit. Die Erderwärmung bedroht demnach Weizen und Mais aus Anbaugebieten in Südafrika sowie Reis aus Südasien.
  • Klasse Zwei beinhaltet Pflanzen, welche auf veränderte Niederschlagsmengen empfindlich reagieren, wie beispielsweise Hirse im Süden Afrikas oder Erdnüsse in Südasien.
  • Pflanzen der dritten Klasse hingegen zeigen sich weitgehend unempfindlich gegenüber Klimaschwankungen, wie Weizen in West Asien und Maniok in West Afrika.

In den betroffenen Gebieten resultieren die geringeren Ernteerträge der Bevölkerung nicht nur in Nahrungsmittelknappheit, sondern auch an in Kaufkraftverlust. Bislang wurde ein Teil der Erträge meist gewinnbringend veräußert, um andere lebensnotwendige Waren kaufen zu können.

Um der drohenden Katastrophe noch einigermaßen Herr zu werden, muss schnellstmöglich gehandelt werden

Zum einen müssten Bauern und Bevölkerung technisch unterstützt werden, um beispielsweise mittels Düngern oder Bewässerungssystemen die Ernteerträge zu steigern. Eine weitere Möglichkeit wäre das Anpassen an die geänderten klimatischen Bedingungen durch Wahl einer anderen Anbaupflanze. So wäre Hirse beispielsweise wärmeunempfindlicher als Mais und für manche Regionen zukünftig die richtige Wahl.

Die Studie ist im US-Fachjournal „Science“ (Bd. 319, S. 607) erschienen.