Folgen des Klimawandels in den Alpen – Das Ende des Massentourismus

Trotz stetig steigenden Umsätzen in den Sommermonaten macht der Wintertourismus noch immer den Großteil des Geschäftes in den Alpen aus. Seilbahnen erwirtschaften beispielsweise ca. 85% des Jahresumsatzes in den Wintermonaten. Ausbleibende Schneefälle durch höhere Temperaturen bedingt durch den Klimawandel und die daraus resultierenden Rückgänge bei den Touristenzahlen stellen für viele Branchen große Herausforderungen dar.

Wo früher Schneesicherheit herrschte und dies heutzutage nicht mehr der Fall ist, dort stellen Beschneiungsanlagen eine mögliche Lösung auf dieses Problem dar. So soll auch bei fehlendem Schneefall in Zukunft für Sicherheit und somit Planbarkeit gesorgt werden. Da dies jedoch nur mit großen Investitionen in moderne Technik bewerkstelligt werden kann, ist dies für kleinere Unternehmen keine Option. Außerdem ist der Verbrauch an Wasser bei künstlichen Beschneiung extrem hoch und trägt somit zum Raubbau an der Natur bei. Des weiteren sind den Möglichkeiten von Schneekanonen auch Grenzen gesetzt, die nicht jedes traditionelle Wintersportgebiet vor dem Aus retten kann.

Andere Unternehmen setzten dagegen vermehrt auf das Sommerangebot, um die jährlichen Schwankungen zu kompensieren. Sommerrodelbahnen, Ausbau der Wanderwege mit Themenbezug oder Hochseilparks sollen verstärkt Touristen in den wärmeren Monaten anlocken. Dabei wird insbesondere auf junges Publikum und Familien gesetzt. Durch die Abkehr von den Monostrukturen des alpinen Massentourismus und das Ergreifen von Möglichkeiten des sanften Tourismus werden neue Wege beschritten, die auch ein Abwandern der Bevölkerung durch Wegfall von Arbeitsplätzen verhindern kann.

Der bevorstehende bzw. schon existierende Klimawandel in den Alpen sollte also keine übertriebene Hektik und Katastrophenszenarien heraufbeschwören. Dennoch muss man die möglichen Auswirkungen kritisch begutachten und danach passende Lösungen – idealerweise im Einklang mit der Natur.