Wie Hunger und Klimawandel zusammenhängen

Der unaufhaltsam voranschreitende Klimawandel und dessen Folgen gehören zur größten Herausforderung der Menschheit. Naturkatastrophen, Hungerkrisen und Massenabwanderungen lassen die Zukunft düster aussehen. Den daraus resultierende finanzielle Schaden kann kaum einer beziffern, geschweige den den Verlust zahlreicher Tier- und Pflanzenarten oder unschuldige Menschenleben.

Fakt is, dass sich seit den 1980er Jahren die klimabedingten Wetterdesaster vervierfacht haben und allein im Jahr 2010 mehr als 300 Millionen Menschen von klimabedingten Naturkatastrophen betroffen waren.

Dürrekatastrophen und Ernteausfall

Rissiger Boden, steinige Erde und verdorrte Pflanzen – dieses Bild verbindet man oft mit Afrika. Südlich der Sahara kommt es immer wieder zu Dürrekatastrophen, die für Millionen Menschen Hunger bedeutet. Doch in Zeiten des Klimawandels ist nicht nur Afrika von Dürreperioden betroffen. Auch in anderen Teilen der Erde kämpfen Menschen mit extremer Trockenheit und Wassermangel. In den USA herrscht in diesem Jahr die schlimmste Trockenheit seit 30 Jahren. Und das bleibt auch nicht ohne Folgen für Afrika.

Im Mittleren Westen, der Kornkammer Nordamerikas, vertrocknet die Maisernte und bringt Farmern und Handel große Verluste. Der Schaden ist zwar groß, bedeutet aber nicht das Ende. Für Notfälle wurde hier mit Versicherungen vorgesorgt. Die Ernteausfälle sind finanziell abgesichert. Die Herausforderung liegt nun darin, nach dem wirtschaftlichen Verlust weiterzumachen und auf die nächste Ernte zu hoffen.

Die Situation in Afrika spitzt sich zu

In Burkina Faso sieht das ganze Szenario schon anders aus. Hier warten und hoffende Bauern schon seit 2 Jahren auf eine gute Ernte. Für den Ernteausfall hier kommt keine Versicherung auf.

In den Ländern südlich der Sahara ist die Hälfte der Menschen von Hunger bedroht. Laut Experten wird bis zur Mitte des Jahrhunderts, wird die Zahl der Hungernden weltweit um 10-20% steigen, wenn nichts gegen den Klimawandel unternommen wird.

Vor allem die veränderte Regenzeit stellt eine große Gefährdung der Landwirtschaft in Afrika dar. Kleinbauern fällt es immer schwerer ihre Familien durch Selbstversorgung oder durch den Verkauf der Ernte zu ernähren. Der schlechte Zugang zu sauberen Trinkwasser und eine unzureichende Hygiene sind der ideale Nährboden für Epidemien. Die Menschen im Westen Afrikas leiden am meisten unter dem Klimawandel und doch sind Sie kaum für dessen Auswirkungen auf das Weltklima verantwortlich zu machen.

Am schlimmsten ist derzeit Mali betroffen. Flüchtlinge aus dem westafrikanischen Staat haben sich in riesigen Zeltstätten in angrenzenden Nachbarstaaten eingerichtete. Sie mussten Ihr Hab und Gut zurück lassen und ihre Heimat verlassen, um nicht zu verhungern. Derzeit versorgt die Nahrungsmittel-Nothilfe die Flüchtlinge. Ein Großteil der Spenden kommt dabei aus den USA. Der steigende Weltmarktpreis von Mais und Weizen bedeutet auch steigende Preise auf regionaler afrikanischer Ebene. Und das trifft vor allem die Armen, die schon jetzt ihre gesamten Ersparnisse für Nahrungsmittel ausgeben müssen. Noch sind die Lager der UN voll, aber in 2 bis 3 Monaten kann das schon ganz anders aussehen. Die Situation ist wegen der Dürre in den USA auch hier kritisch.

Rund 30% des weltweiten Maisanbaus findet in den USA statt. Mais ist lukrativ, kein Korn wächst so schnell. Deshalb wird auch seit Jahren in Technik und Maschinen investiert. Die derzeitige Dürre in den USA hat historische Ausmaße. Es muss nun über Produktion von Nahrungsmittel und den Folgen des Klimawandels nachgedacht werden. Nur mit Dünger, vorsichtigem Einsatz von Chemie und gutem Saatgut können es Afrikas Bauern schaffen. Doch auch Afrikas Politiker müssen die Bauern unterstützen und den Eigen-Anbau für Kleinbauern mit finanziellen Hilfsmitteln profitabel machen.