Auswirkungen des Klimawandels auf die Tourismus Branche – Studie von Deutsche Bank Research

Während man sich derzeit in Hannover auf der CeBit mit dem Thema Green IT hauptsächlich mit dem Klimaschutz befasst, zählen bei der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin die Folgen des Klimawandels auf die Tourismusindustrie zu den Hauptthemen.

Unter dem Titel „Klimawandel und Tourismus – Wohin geht die Reise“ wurde heute im Rahmen der ITB von Deutsche Bank Research eine Studie veröffentlicht, die sich mit den unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Tourismus Branche beschäftigt. Die Nachfrage nach Reisen und Urlaub wird sich nicht grundlegend ändern, jedoch werden sich durch klimatische und regulatorische Änderungen erhebliche regionale und saisonale Verschiebungen in der Nachfrage ergeben.

Hier die Zusammenfassung der 31-seitigen Studie:

Neue Herausforderung Klimawandel:
Der Klimawandel bedeutet für die globale Tourismusindustrie mehr Risiken als Chancen. Die regionalen und saisonalen Touristenströme werden sich verschieben; daher gibt es Gewinner und Verlierer. Unbestritten bleibt allerdings, dass die Tourismusindustrie trotz der Herausforderung Klimawandel weiterhin eine Wachstumsbranche ist.Mittelmeeranrainer besonders betroffen:
In Europa werden die Mittelmeeranrainer besonders unter dem Klimawandel leiden. Höhere Temperaturen und Wassermangel können in der Hauptreisezeit Touristen abschrecken. Dies gilt vor allem für die Länder am östlichen Mittelmeer. Gewinnen können dagegen die Benelux-Länder, Dänemark, Deutschland und die baltischen Staaten. Frankreich und Italien sind aufgrund ihrer diversifizierten Tourismusstruktur leicht begünstigt. Unsere Ergebnisse beruhen auf einem detaillierten Scoring-Modell.Arme Länder auf Verlierseite:
Außerhalb Europas werden die meisten Länder unter dem Klimawandel leiden, wenngleich unterschiedlich stark. Gerade für die ärmeren Staaten in unserer Untersuchung, die große Hoffnungen auf den Tourismus als Entwicklungsmotor setzen, bedeutet der Klimawandel in erster Linie Lasten. Mit Kanada, Neuseeland sowie den USA gibt es nur noch drei weitere Länder außerhalb Europas, deren Tourismusindustrie auf der Gewinnerseite steht.

Hohe wirtschaftliche Abhängigkeit verschärft Problematik:
Besonders gravierend wirken sich negative Klimaeffekte immer dann aus, wenn der klimasensible Tourismus ein großes wirtschaftliches Gewicht hat: In Europa gilt dies für Malta, Zypern, Spanien, Österreich und Griechenland. In der Karibik sind z.B. die Bahamas und Jamaika überproportional betroffen; in Asien Thailand und Malaysia und in Afrika Tunesien und Marokko. Besonders abhängig vom Tourismus sind die Inselstaaten im Südpazifik und im Indischen Ozean. Bleiben hier die Touristen aus, sind die wirtschaftlichen Einbußen besonders gravierend.


Quelle: Deutsche Bank Research

 

Die gesamte Studie kann man sich hier auf der Webseite von Deutsche Bank Research ansehen und herunterladen.